Die Industriegeschichte Sudenburgs

Firmenblatt: Bearbeitungsstand: 28.01.2021

Albert Otto Klaue

Sackfabrik und Sackgroßhandlung

Firmendaten:

Gründung - Ende: 1883 - ca. 1932
Gründer: Albert Otto Klaue (* 14.11.1857 in Hornburg, † 1942 in ?) [1]
Standort(e): 1883 - 1888: Berlin-Potsdammer-Güterbahnhof (Teil des heutigen Magd. Hauptbahnhofs)
1888 - 1895: Halberstädter Straße 130 (heute 10)
1895 - ca. 1932: Helmstedter Straße 33-34
Produkt(e): Sackgroßhandlung, Sackfabrik
Bemerkungen: Das Wohnhaus (Nr. 33a) und das nördlich angrenzende alte Ablagegebäude (Nr. 33) sind heute denkmalgeschützt.
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Betriebsgelände auf Rechnungsblatt von 1926.
[Bildquelle: Archiv T. Garde]

Firmenchronik:

Jahr: Ereignis:
  Biografisches:
Albert Otto Klaue wird am 14.11.1857 in Hornburg (a. Harz) geboren. Er ist jüngster Sohn des Kaufmanns Carl Christoph Klaue (* 12. Februar 1811), der in Hornburg eine Manufaktur mit Flachs- und Heede-Handel, sowie einen Gasthof betreibt. Mutter ist Henriette Klaue, geb. Schmidt (* 18.12.1818 in Genthin, † 1883)).
Im Alter von 13 Jahren besucht Albert Otto Klaue die Handel und Realschule in Braunschweig, der sich eine einjährige Handelslehre im Colonialwaren- und Fettgroßhandelsgeschäft von Hermann Keiser in Braunschweig anschließt. Nach Abschluss sammelt er in verschiedenen Firman und Geschäften Berufserfahrung, zuletzt in der Losnizer Industrie-Gesellschaft in Leipzig.
1881 kehrt Klaue nach Hornburg zurück. Der 23-jährige macht sich dort mit einer Flachs-, Heede-, Werg- und Spinnabfall-Großhandlung selbstständig, was ihm seine wohlhabende Mutter durch eine Zuwendung von 40.000 Mark ermöglicht.
Bis zum Tod der Mutter 1883 bleibt er in Hornburg.
1883 Albert Otto Klaue verlegt sein Geschäft nach Magdeburg.
Auf dem Gelände des Berlin-Potsdammer-Güterbahnhofs lässt er eigene Lagerräume mit Gleisanschluss errichten und betreibt ein Speditions- und Spinnabfall-Großhandelsgeschäft. Für den Neuanfang standen ihm ca. 50.000 Mark zur Verfügung, die er zum Teil ererbt, zum Teil sich verdient hatte.
Das Speditionsgeschäft gibt Klaue nach kurzer Zeit auf und kauft statt dessen eine Papierfabrik bei Meiningen, wo er "gelbweisse und Jaquard pappen" herstellen läßt. Er selbst blieb jedoch in Magdeburg und erweiterte sein verbliebenes Spinnabfallgeschäft um weitere Rohprodukte. Von anderen Rohproduktenhändlern bezog er Lumpen, wovon er die Woll- und Leinenanteile in der eigenen Fabrik verarbeiten läßt. (Bereits Sackherstellung?) Die Wollanteile exportiert er nach England, wo daraus Kunstwollprodukte hergestellt werden.
1888 Umzug nach Magdeburg-Sudenburg.
Der Kaufmann Albert Otto Klaue erwirbt das Grundstück mit Wohnhaus Halberstädter Str. 130 (heute 10). [Buch Halber S.30f]

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Wohnhaus Halberstädter Str. 10 (links) auf Ansichtskarte von 1909.
(Bildquelle: Archiv Thomas Garde).
1895 Klaue erwirbt eine "verwahrloste Fabrik" in der Helmstedter Straße 33.34.
Die Gebrüder Bock hatten das Grundstück für ihre Ofenfabrik bebauen lassen, waren aber in Konkurs gegangen. Nach 1874 war mit der Bau der Fabrik begonnen worden. Es entstand ein schlichtes Wohnhaus mit angrenzendem Ablagegebäude, sowie ein viergeschossiges Fabrikgebäude. Weitere eingeschossige Nebengebäude und Remisen gehörten ebenfalls zur Fabrik. 1887 erhielt das Niederlagegebäude es eine Norderweiterung entlang der Sudenburger Wuhne. Der ganze Fabrikkomplex war ursprünglich in schlichtem Backstein-Sichtmauerwerk errichtet worden. [2]

B_Klaue/Helmst33_w.jpg
Denkmalgeschütztes ehemaliges Niederlagegebäude Helmstedter Straße 33
mit der Norderweiterung an der Sudenburger Wuhne.
Dahinter das viergeschossige ehemalige Fabrikgebäude (heute Sudenburger Wuhne 28).

(Aufnahme von Juni 2014)
1899 Klaue heiratet Katharina Henriette Matthes aus Magdeburg-Neustadt (* 25.03.1871). Aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor.
1904 Klaue läßt das Wohnhaus ausbauen und aufstocken. An der Südseite wird eine risalitartigen Veranda angebaut, mit Treppen zum angrenzenden parkartigen Garten. Über der Veranda ein säulengetragener Balkon. Entwurf und Ausführung: Zimmermeister W. Pabst. [2]

B_Klaue/Helmst33a_w.jpg
Denkmalgeschütztes Wohngebäude.
Helmstedter Straße 33a.

(Aufnahme: Dez. 2012).
1916 Adr1917:

-Klaue, Otto, Fabrikbes., Helmstedrer Str. Nr. 34 I. E. T. 693 f. Albert Otto Klaue.
-Klaue, Ewald, Fleischbeschauer, Scharrnstr. 5 II.
-Albert Otto Klaue, Sackfbrk. u. Grosso-gesch., Helmstedter Str. 33.34 Erdg., E(igent.), Inh. Otto Klaue.
-Klaue, Anna, Rentnerin, Ludolfstr. 1 I.

Halberstädter Straße 130:
E. Klaue, A. O., Kfm. (Helmstedter Str. 33.34)
Jaenicke & Richter, Destillation T. H. u. Erdg.
Richter, G., Kfm. Erdg. (s. Nachtrag).
Stahmann, W., Hausm. 1
<-- Sudenburger Wuhne -->
<-- Eisenbahn -->

Helmstedter Straße 33.34:
E. Klaue, O., Fabrikbes. 1
Klaue, A. O., Sackfbrk. Erdg.

Albert Otto Klaue,
Sackfbrk. und Großhdlg.
Helmstedter Str. 33.34.
Inh. Albert Otto Klaue
Prok. Hubert Marquardt.
ca. 1918 Verkauf der Firma.
Zwischen 1916 und 1919 gibt Klaue das Sackgeschäft auf. Er verkauft Firma und Grundstück Helmstedter Straße 33.34. Wohl mit Eigenmitteln und dem Verkaufserlös kauft Klaue das Rittergut Trechwitz und verläßt mit der Familie Sudenburg. Haus und Grundstück Halberstädter Straße 130 bleibt Klaues Eigentum und wird vermietet.
Das Haus blieb bis mindestens 1942 in Familienbesitz. Beim letzten Luftangriff auf Magdeburg, am 17.04.1945, wurde es zerstört. Nach Kriegsende ist auf dem Grundstück Halberstädter Str. 10 weiterhin die Altmetall- und Abfallsammlung von W. Rosenhagen gemeldet. Im Adressbuch 1950/51 ist kein Grundstückseeigentümer eingetragen, was für eine mögliche Enteignung spricht.
Nach 1990 wurde das Grundstück mit den Nachbargrundstücken zusammengelegt und mit einem großer viergeschossigen Bürohaus bebaut. Hauptnutzer des Grundstücks ist seither ein großes BMW-Autohaus.


Neuer Firmen- und Grundstückseigentümer wird der Sudenburger Sackgroßhändler Paul Berg.

Berg zieht mit seiner Firma und Familie auf das Grundstück Helmstedter Straße. Eine Zweigstelle eröffnet er auf Klaues Grundstück Halberstädter Straße 130 (heute 10). Seinen bisherigen Hauptsitz auf dem Grundstück Halberstädter Str. 43 (heute 115) und seine Zweigstelle Schöninger Straße 2 gibt Berg auf.
Die "Sackfabrik und Sackgroßhandlung Albert Otto Klaue" führt Paul Berg neben seiner eigenen Firma als neuer Inhaber fort. Neue Prokuristin wird Frl. Wally Wienecke.
1919 Adr1920:
Berg, Paul, Kfm., Helmstedter Str. 33.34 E(igent.). (T 693 f. Paul Berg u. Albert Otto Klaue).
Paul Berg, Säckehdlg., Helmstedter Str. 33.34 und Halberstädter Str. 130.
Wohn. Halberstädter Str. 30

-Klaue, Ewald, Buchhändler, Scharrnstr. 5 II.
-Albert Otto Klaue, Sackfbrk. u. Grosso-gesch., Helmstedter Str. 33.34 Erdg., E(igent.), Inh. Paul Berg.
-Klaue, Anna, Rentnerin, Ludolfstr. 1 I.

Halberstädter Straße 130:
E. Klaue, O., Rittergutsbes. (Trechwitz).
Berg, P., Säckehdlg.
Kartheuser, W., Gastw.
Rockmann, K., Herrenkleiderfbrk. Erdg. u. 1
<-- Sudenburger Wuhne -->
<-- Eisenbahn -->

Helmstedter Straße 33.34:
E. Berg, P., Sackfbrk.
Klaue, A. O., Sackfbrk.
Wyhr, W., Meister. H.

Handelsregister:
Paul Berg, Säckehdlg., Helmstedter Str. 33.34,
Inh. Paul Berg.
Prok. Frau Christine Berg, geb. Kaufhold.

Albert Otto Klaue,
Sackfbrk. und Großhdlg.
Helmstedter Str. 33.34.
Inh. Paul Berg
Prok. Frl. Wally Wienecke.
1926 Adr1926, Handelsregister:

Albert Otto Klaue,
Sackfbrk. und Großhdlg.
Helmstedter Str. 33.34.
Inh. Paul Berg
Prok. Frl. Wally Wienecke

Albert Otto Klaue kauft das Prieschkaer Rittergut.
Prieschka ist ein Ortsteil der Kurstadt Bad Liebenwerda im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.
"... 1926 kam das Rittergut in den Besitz von Otto Klaue. Kurze Zeit später, im Jahr 1928, wurde der Prieschkaer Gutsbezirk aufgelöst. Sämtliche Geschäfte des Dorfes übernahm von da an der Gemeindevorsteher. ..."
Quelle: Wikipedia: Prieschka https://de.wikipedia.org/wiki/Prieschka
1927 Magdeburger Adressbuch 1927:

Halberstädter Str. 130:
E. Klaue, O., Rittergutsbesitzer (Prischka).
Kartheuser, W., Gastwirtsch.
Leopold, F., Kfm. Erdg.
Rosenhagen, W., Altmaterialverwertung.
Schneider, K., Chauffeur. 1.OG

Helmstedter Str. 33.34: E. Berg, P., Kfm.
Berg, P., Sachgrosshdl.
Ewers, P., Hausmann.
Klaue, A. O., Sackfbrk.

Eintrag im Handelsregister (Teil IV im Adr.):
Paul Berg, Helmstedter Str.33.34.
Inh. Paul Berg.
Prok. Frau Christine Berg, geb. Kaufhold.

Albert Otto Klaue, Helmstedter Str. 33.34.
Inh. Paul Berg
Prok. Frl. Wally Wienecke
1928 Magdeburger Adressbuch 1928:

Halberstädter Str. 130:
E. Klaue, O., Rittergutsbesitzer (Prischka).
Altmaterial und Abfallsammlung, W., Rosenhagen.
Kartheuser, W., Gastwirtsch.
Schneider, K., Monteur. 1.OG

Helmstedter Str. 33.34: (noch kein 34a)
E. Berg, P., Kfm.
Berg, P., Sackgroßhdlg.
Ewers, P., Hausmann.
Heynemann's Ww., Emilie Heynemann, G.m.b.H., J., Sackgroßhdlg.
Klaue, A. O., Sackfbrk.

Sudenburger Wuhne:
ohne Nr.: Berg'sches Haus, geh. z. Helmstedter Str. 33.34

Handelsregister (Teil IV im Adr.):

Paul Berg, Helmstedter Str.33.34.
Inh. Paul Berg.
Prok. Frau Christine Berg, geb. Kaufhold.

Albert Otto Klaue, Helmstedter Str. 33.34.
Inh. Paul Berg
Prok. Frl. Wally Wienecke
1929 Paul Berg verstirbt. [1]
Nachfolgend wird umfirmiert in die Paul Berg GmbH.
Der Gesellschaft wird auch das Betriebsgrundstück übertragen. [4]
1930 Magdeburger Adressbuch 1930:

Halberstädter Str. 130:
E. Klaue, O., ehem. Rittergutsbesitzer (Berlin).
Altmaterial und Abfallsammlung, W. Rosenhagen.
Kartheuser, W., Gastwirtsch.
Käster, R., Auto-Reparatur.

Helmstedter Str. 33.34: (noch kein 34a)
E. Berg, P., Kfm.
Ewers, P., Hausmann.
Klaue, A. O., Sackhdlg. Erdg.

Sudenburger Wuhne:
ohne Nr.: Berg'sches Haus, geh. z. Helmstedter Str. 33.34

Handelsregister (Teil IV im Adr.):

Paul Berg, Helmstedter Str.33.34.
Inh. Paul Berg.
Prok. Frau Christine Berg, geb. Kaufhold.
1932 Adr1932:

Halberstädter Str. 130:
E. Klaue, O., ehem. Rittergutsbesitzer (Berlin).
V. Pape, W., Gastw.
Altmaterial und Abfallsammlung, W. Rosenhagen.
Bothe, A., Ww.
Cordes, A., Friseuse.
Cordes, W., Kfm.

Helmstedter Str. 33.34:
E. Berg, G.m.b.H., P., Sackhdgl.
E. Gerecke, Ch., Frau
Evers, P., Kesselschmied.
Gerecke, E, Privatmann.
Klaue, A. O., Sackhdlg.
Pieper, O., Tischler.
Ulbrich, R., Hilfsschaffn.

Helmstedter Str. 34a:
E. Centralankaufstelle für landwirtschaftliche Maschinen.

Sudenburger Wuhne 28:
ohne Nr.: Berg'sches Haus, geh. z. Helmstedter Str. 33.34

Handelsregister:

Paul Berg, Gesellschaft m.b.H.,
Stammkapital 20.000 RM, Helmstedter Str. 33.34.
Geschäftsführ.: Kaufmann Otto Baerike.
Prok.: Christine Berg, geb. Kaufhold.

Albert Otto Klaue, Helmstedter Str. 33.34.
Inh. Paul Berg
Prok. Frl. Wally Wienecke

Als Eigentümer des Grundstücks sind die Paul Berg GmbH und Frau Ch. Gerecke verzeichnet.
Das an die Sudenburger Wuhne grenzende, viergeschossige Fabrikgebäude wird als "Berg'sches Haus" bezeichnet.

Der südlichste Teil des Betriebsgeländes wurde als Nr. 34a abgetrennt und an die
"Centralankaufstelle für landwirtschaftliche Maschinen" verkauft. [4]
1936 Adr1936:

Halberstädter Str. 10:
E. Klaue, O., ehem. Rittergutsbesitzer (Berlin).
Altmaterial und Abfallsammlung W. Rosenhagen.
Bothe, A., Ww.
Pape, W., Gastw.
Schwerin, F., Viehkommiss.
Spiegel, O., Gastw.

Helmstedter Str. 33.34:
E. Bruck, K., Konditor.
Berg, G.m.b.H., P., Sackhdgl.
Hartkopf, Bäcker.
Reuter, Ing.
Ulbrich, R., Hilfsschaffn.
Info: Sackhandlung A. O. Klaue ist dort nicht mehr gemeldet.

Helmstedter Str. 34a:
E. Centralankaufstelle für landwirtschaftliche Maschinen.

Sudenburger Wuhne 27:
E. Bruck, K., Kfm.
Berg G.m.b.H., P., Sackgroßhandlng.
Hartkopf, H., Bäcker.
Reuter, E., Ing. Erdg.
Ulrich, R., Rbhn. Bedienst.

Sudenburger Wuhne 28:
E. Berg, Ch., Frau (Rhönsdorf)
24 Mietparteien aufgeführt.

Handelsregister:

Paul Berg, Gesellschaft m.b.H.,
Stammkapital 20.000 RM, Helmstedter Str. 33.34.
Geschäftsführ.: Richard Bothe, hier

Albert Otto Klaue, Helmstedter Str. 33.34.
Inh. Paul Berg (? 1929 verstorben...)
Prok. Frl. Wally Wienecke

Neuer Eigentümer des Grundstücks Helmstedter Straße 33,34 ist der Kaufmann K. Bruck. Die Paul Berg GmbH nutzt Teile des Grundstücks weiterhin. Kaufmann Klaue ist dort nicht mehr gemeldet.

Auf dem Betriebsgrundstück hat es eine weitere Veränderung gegeben:
Das im hinteren (westlichen) Grundstücksbereich gelegene große, viergeschossige Industriegebäude wurde vom Grundstück abgetrennt und zu Wohnzwecken umgebaut. Das Adressbuch 1936 nennt 24 Mietparteien im Gebäude. Eigentümerin des nun als Sudenburger Wuhne 28 adressierten Mietshauses ist Frau Ch. Berg (Rhönsdorf). [Adr1936]
Hierbei dürfte es sich um die Witwe Paul Bergs handeln: Christine Berg, geb. Kaufhold (* 09.06.1887; † 16.02.1968). [1]
1939 Adr1939:

Halberstädter Str. 10:
E. Klaue, O., ehem. Rittergutsbesitzer (Berlin).
Altmaterial und Abfallsammlung W. Rosenhagen.
Rosenhagen, W., Altmaterial.
Schwerin, F., Viehkommiss.
Spiegel, O., Gastw.

Helmstedter Str. 33:
E. Bruck, K., Kfm.
Berg, G.m.b.H., P., Sackhdgl.
Ulbrich, R., Rbhn. Beamt.

Helmstedter Str. 34:
E. wie 33

Helmstedter Str. 34a:
Jacobs, W., Bauunternehmg.

Sudenburger Wuhne: Breuck'sches Haus, gehört zu Helmstedter Str. 34. (nicht mehr als 27 geführt)
28: E. Berg, Ch., Frau (Königstr. 20)
25 Mietparteien geführt.

Handelsregister:
Paul Berg, Gesellschaft m. b. H.,
Stammkapital 20.000 RM, Helmstedter Str. 33.34.
Geschäftsführer: Richard Bothe, hier

A.O. Klaue ist nicht mehr geführt. Auch kein Heynemann mehr.

Auf dem Betriebsgrundstück hat es eine weitere Veränderung gegeben:
Das im hinteren (westlichen) Grundstücksbereich gelegene große, viergeschossige Industriegebäude wurde vom Grundstück abgetrennt und zu Wohnzwecken umgebaut. Das Adressbuch 1939 nennt 25 Mietparteien im Gebäude. Eigentümerin des nun als Sudenburger Wuhne 28 adressierten Mietshauses ist Frau Ch. Berg (Königstr. 20). [5]
Hierbei dürfte es sich um die Witwe Paul Bergs handeln: Christine Berg, geb. Kaufhold (* 09.06.1887; † 16.02.1968). [1]

Das Grundstück Nr.34a ist inzwischen an W. Jacobs weiterverkauft, der dort ein Bauunternehmen betreibt. [5]
1942 Adr1942:

Halberstädter Str. 10:
E. Klaue, O., ehem. Rittergutsbesitzer (Berlin).
Altmaterial und Abfallsammlung W. Rosenhagen.
Rosenhagen, W., Altmaterial.
Schwerin, F., Viehkommiss.
Spiegel, O., Gastwirt.

Helmstedter Str. 33:
E. Bruck, K., Kfm.
Berg, G.m.b.H., P., Sackhdgl.
Ulbrich, R., Rbhn. Beamt.

Helmstedter Str. 34:
E. wie 33

Helmstedter Str. 34a:
Jacobs, W., Bauunternehmg. (Malmedyer Straße 9, Neue Neustadt (heute Siedlerweg))
Herzog, P., Kfm.
Holtschke, O., Techn. Großhandlg.

Sudenburger Wuhne: Breuck'sches Haus, gehört zu Helmstedter Str. 34. (nicht mehr als 27 geführt)
28: E. Berg, Ch., Frau (Annastr. 2a)
26 Mietparteien geführt.

Handelsregister:
Paul Berg, Gesellschaft m. b. H.,
Stammkapital 20.000 RM, Helmstedter Str. 33.34.
Geschäftsführer: Richard Bothe, hier
1950/51 Adressbuch 1950/51:

Halberstädter Str. 10: (Kein Eigentümer eingetragen!)
Rosenhagen, W., Altmetall- und Abfallsammlung

1950_Rosenhagen_Halber_10_w.jpg
Postkartenaufdruck der Firma Rosenhagen von 1950.
(Bildquelle: Archiv Thomas Garde).

Kaufmann K. Bruck, "amb. Gewerbetreib.", ist weiterhin als Eigentümer des Grundstücks Helmstedter Straße 33,34 vermerkt.

Statt der Paul Berg GmbH ist inzwischen der "Konsum-Genossenschafts-Verband, Sachsen-Anh., eGmbH, Sachgroßhdl." eingetragen. [6]
Anmerkung: Ob es sich hier um Enteignung oder einen Verkauf handelt, muss noch geklärt werden.


Das Grundstück Sudenburger Wuhne 28 ist weiterhin im Besitz der Witwe Ch. Berg, die zu diesem Zeitpunkt im Haus eine Wohnung bezogen hat. Ebenfalls unter der Adresse gemeldet ist ein Kaufmann H. Berg. [6] Dabei dürfte es sich um die Familie des Sohnes Hans Berg (* 16.04.1906, † 20.01.1964) handeln. [1]

Eigentümer des Grundstücks 34a ist inzwischen der Kaufmann P. Herzog.
Weiterhin auf dem Grundstück ansässig: "Holtschke, O., techn. Artikel". [6]

Quellen:

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